Diesel-Skandal / Abgasproblematik

 

Im Zusammenhang mit der sog. „Diesel-Problematik“ wurden bislang alle Amtshaftungsklagen wegen der vermeintlich unzureichenden Umsetzung von Art. 46 der RL 2007/46/EG auf Basis eines Amtshaftungsanspruchs bzw. eines unionsrechtlichen Staatshaftungsanspruchs abgewiesen (OLG Hamm U. v. 19.03.2021 – 11 U 56/20; OLG Köln B. v. 17.12.2020 – 7 U 50/20; OLG Brandenburg B. v. 11.01.2021 – 2 U 102/20).  Der Schutzzweck der RL 46/2007/EG (Typgenehmigungsverfahrens-RL) sowie der VO (EG) Nr. 715/2007 (Fahrzeugemissionen-VO) erstreckt sich auch im Hinblick auf mögliche Schadensersatzansprüche gegen die Bundesrepublik Deutschland wegen fehlerhafter Erteilung einer Typgenehmigung durch das Kraftfahrtbundesamt und unzureichender Umsetzung der beiden Regelwerke nicht auf das wirtschaftliche Selbstbestimmungsrecht der Fahrzeugkäufer (Fortführung von BGH NJW 2020, 1962 und BGH NJW 2020, 2798; BGH, Beschluss vom 10.2.2022 – III ZR 87/21).

 

Erfolgversprechend dürften daher ausschließlich zivilrechtliche Klagen gegen den Hersteller bzw. Händler sein.